Die wichtigsten Fakten zur Rente mit 67
Die Erhöhung der Regelaltersgrenze von 65 auf 67 Jahre ist eine der bedeutendsten Rentenreformen der letzten Jahrzehnte. Diese Änderung erfolgte schrittweise und hat weitreichende Auswirkungen auf die Altersvorsorge aller Arbeitnehmer in Deutschland.
Zeitplan der Umsetzung
Die Rente mit 67 wird seit 2012 stufenweise eingeführt:
- Jahrgänge 1947-1958: Schrittweise Erhöhung um jeweils einen Monat pro Jahrgang
- Jahrgänge 1959-1963: Erhöhung um jeweils zwei Monate pro Jahrgang
- Jahrgang 1964 und jünger: Vollständige Rente mit 67 Jahren
Auswirkungen auf Ihre Rente
Die Erhöhung der Regelaltersgrenze hat verschiedene Konsequenzen, die Sie bei Ihrer Rentenplanung berücksichtigen sollten:
1. Längere Arbeitszeit
Wenn Sie ohne Abschläge in Rente gehen möchten, müssen Sie grundsätzlich zwei Jahre länger arbeiten. Dies bedeutet:
- Mehr Beitragsjahre in die gesetzliche Rentenversicherung
- Höhere Rentenansprüche durch längere Einzahlungszeit
- Längere Zeit für den Aufbau privater Altersvorsorge
2. Frühere Rente mit Abschlägen
Sie können weiterhin früher in Rente gehen, müssen aber mit dauerhaften Abschlägen rechnen:
- Abschlag: 0,3% pro Monat vorzeitiger Rentenbeginn
- Maximum: 14,4% bei vier Jahren früherem Rentenbeginn
- Dauerhaft: Diese Abschläge gelten lebenslang
Besondere Regelungen und Ausnahmen
Es gibt verschiedene Rentenarten, die abweichende Regelungen haben:
Langjährig Versicherte (35 Jahre)
- Können mit 63 Jahren in Rente gehen
- Abschläge von bis zu 14,4% bei sofortigem Rentenbeginn
- Abschlagsfreie Rente erst mit der neuen Regelaltersgrenze
Besonders langjährig Versicherte (45 Jahre)
- Können abschlagsfrei früher in Rente gehen
- Schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 63 auf 65 Jahre
- Für Jahrgang 1964: Abschlagsfreie Rente mit 65 Jahren
Schwerbehinderte Menschen
- Können zwei Jahre früher abschlagsfrei in Rente
- Schrittweise Anhebung von 63 auf 65 Jahre
- Vorzeitige Rente ab 62 Jahren mit Abschlägen möglich
So bereiten Sie sich optimal vor
Die Rente mit 67 erfordert eine angepasste Finanzplanung. Hier sind die wichtigsten Strategien:
1. Renteninformation prüfen
- Jährliche Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung beachten
- Hochrechnung bis zur neuen Regelaltersgrenze berücksichtigen
- Versorgungslücke identifizieren
2. Private Vorsorge ausbauen
- Früher mit dem Sparen beginnen
- Höhere Sparraten einplanen
- Staatliche Förderungen nutzen (Riester, Rürup)
3. Betriebsrente optimieren
- Arbeitgeberangebote prüfen und nutzen
- Entgeltumwandlung in Betracht ziehen
- Zuschüsse des Arbeitgebers mitnehmen
4. Gesundheit erhalten
- Präventionsmaßnahmen ernst nehmen
- Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen
- Arbeitsplatz altersgerecht gestalten
Finanzielle Auswirkungen berechnen
Um die Auswirkungen der Rente mit 67 auf Ihre persönliche Situation zu verstehen, sollten Sie folgende Berechnungen durchführen:
Beispielrechnung
Ein Durchschnittsverdiener (aktuell ca. 3.500€ brutto) würde bei 45 Beitragsjahren folgende Rente erhalten:
- Mit 65 Jahren: Ca. 1.400€ monatlich (mit 7,2% Abschlag = ca. 1.300€)
- Mit 67 Jahren: Ca. 1.500€ monatlich (ohne Abschlag)
- Unterschied: 200€ monatlich bzw. 2.400€ jährlich
Handlungsempfehlungen
Basierend auf der Rente mit 67 sollten Sie folgende Schritte unternehmen:
- Rentenberatung in Anspruch nehmen: Lassen Sie Ihre individuelle Situation von Experten analysieren
- Versorgungslücke berechnen: Ermitteln Sie den Unterschied zwischen gewünschtem und erwartetem Einkommen im Alter
- Sparplan erstellen: Entwickeln Sie eine Strategie zum Schließen der Versorgungslücke
- Regelmäßig überprüfen: Passen Sie Ihre Altersvorsorge alle 2-3 Jahre an veränderte Umstände an
Fazit
Die Rente mit 67 ist Realität und betrifft alle nach 1964 Geborenen vollständig. Während dies zunächst eine Herausforderung darstellt, bietet die längere Arbeitszeit auch Chancen für höhere Rentenansprüche. Entscheidend ist eine frühzeitige und umfassende Planung Ihrer Altersvorsorge.
Eine professionelle Rentenberatung kann Ihnen dabei helfen, die optimale Strategie für Ihre individuelle Situation zu entwickeln und alle verfügbaren Möglichkeiten zu nutzen.
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